Berichte: Gemeinde Steinheim

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Trotz Corona ein arbeitsreiches Jahr

Steinheims Wehr baute am Notkrankenhaus mit. Zahl der Aktiven steigt unverändert an. Uli Weiler bleibt Kommandant. Von Klaus-Dieter Kirschner
Mit Laptops kann man keine Brände löschen oder eingeklemmte Menschen bei Verkehrsunfällen aus zertrümmerten Autos befreien. Das sagte sinngemäß Uli Steeger, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, auf der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Steinheim und äußerte sich froh, dass jetzt endlich erst in Gruppen nun auch wieder in Zügen für den Ernstfall trainiert werden kann. Heftige Monate liegen hinter den Feuerwehren, die wegen Corona quasi nur noch zu Ernstfällen ausrücken konnten und das Einsatztraining herunterfahren mussten.
Die Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Steinheim in der Albuchhalle war am Freitag eine der ersten Präsenzveranstaltungen der Wehren im Landkreis. Es durften aber weder die Jugendfeuerwehr noch die Mitglieder der Altersabteilung teilnehmen. Auch waren keine zivilen Gäste oder Kommunalpolitiker geladen. Wären da nicht die nach dem Gesetz geheim abzuhaltenden Kommandanten-Wahlen gewesen, die aktiven Feuerwehrleute hätte nach etwas mehr als einer Stunde schon wieder nach Hause gehen können.
Trotz Corona, oder gerade deshalb, war 2020 ein arbeitsreiches Jahr, betonte Kommandant Uli Weiler. Die 2020 um drei Mitglieder auf 114 Feuerwehrleute angewachsene Gesamtwehr meisterte 57 Einsätze, war federführend beim Aufbau eines Notkrankenhauses im Heidenheimer Congress-Centrum. „Gott sei Dank“, so urteilte Uli Steeger, wurde diese Einrichtung dann doch nicht gebraucht.
In den Einsatzzahlen enthalten sind 13 Brände, 32 technische Hilfeleistungen, elf Alarme durch Brandmeldeanlagen und ein Täuschungsalarm. Das Notkrankenhaus erforderte 15 Einsätze bzw. Amtshilfen. Bei fünf Einsätzen war die Überlandhilfe aus Heidenheim angerückt. Bei sechs Einsätzen waren Steinheim und Sontheims Wehr gemeinsam gefragt. Ein Einsatz vereinte die Söhnstetter und die Steinheimer Wehr.
Die Abteilung Steinheim umfasst 62 Feuerwehrleute, Söhnstetten 35 Mann und Sontheim 17 Brandbekämpfer. Der Jugendfeuerwehr gehören 22 Personen an; in der Altersabteilung erinnern sich 38 Mann an die Zeit ihres aktiven Feuerwehrdienstes. Corona-bedingt mussten geplante Ausbildungsvorhaben abgesagt werden. Auch fielen alle Veranstaltungen aus, die der Kameradschaftspflege dienen. So wünschte sich Weiler nichts sehnlicheres, als „dass endlich wieder Normalität beim Übungsdienst einkehrt“.
In der Folge legten die Schatzmeister Uwe Fink für Steinheim und Sontheim, Andreas Kröner (Söhnstetten) die Kassenberichte vor. Die Prüfer Frieder Maier, Jörg Bosch, Jens Grieser und Armin Hillenbrand hatten nichts zu beanstanden.
Als Neueintritte wurden vorgestellt: Torsten Kuttler (bisher Feuerwehr Neresheim), Philip und Aron Römling (kommen aus Schnaitheim) und Peter Schöffler (bisher Heuchlingen) sowie Felix Mack und Michael Danne (beide Sontheim). Aus der Jugendfeuerwehr wechselten in den aktiven Dienst: Felix Bauer und Florian Peterlewicz (beide Steinheim). Als neues Mitglied in der Jugendfeuerwehr wurde Inka Maier vorgestellt.
Wahlen zum Kommando sind nach dem Feuerwehrgesetz geheim vorzunehmen: Im Amt bestätigt wurden Uli Weiler als Gesamtkommandant, Martin Prager als dessen Stellvertreter und Timo Neukamm als Abteilungskommandant Steinheim, die Sontheimer Wehr führt weiterhin Jörg Bosch an. Weil es an Wahlmännern fehlte, konnte die Kommandantenwahl für die Abteilung Söhnstetten nicht ausgezählt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Wahl in einer Abteilungsversammlung nachgeholt.
Eine Anzahl Beförderungen wurden ausgesprochen: Frieder Fähnle, Nico Nierichlo, Florian Peterlewicz und Christian Wallner sind nach bestandener Grundausbildung Feuerwehrmann. Zur Oberfeuerwehrfrau bzw. Oberfeuerwehrmann wurden Sabrina Cappiello und Tobias Ilgen (beide Steinheim), Julian Kaufmann und Lukas Preiß (beide Sontheim) befördert. Nach zehn Dienstjahren haben den Rang Hauptfeuerwehrmann: Jasmin Feichtenbeiner, Stefan Krüger und Philipp Junginger (alle Söhnstetten).
Nach 28 Dienstjahren wechselte der Gruppenführer und Kreisausbilder Hans-Peter Stoll in die Altersabteilung. Er war auch in der Höhensicherungsgruppe sehr aktiv. Das Feuerwehr-Kreuz des Landes in Bronze wurde nach 15 Dienstjahren Christian Ickler und Christian Und überreicht. Die Auszeichnung in Silber ging nach 25 Jahren Feuerwehrdienst an Dieter Birkhold, Jörg Klingler, Matthias Schuster, Tobias Heinzmann, Andreas Kröner und Marc Wiedenmann. Der Stellvertretende Kreisbrandmeister Uli Steeger überreichte im Namen von Innenminister Thomas Strobl die Auszeichnung. Pandemiebedingt durfte der Orden aber nicht angeheftet werden.
Besonderes Lob und viel Applaus bekamen Rainer Dumberger, Bernhard Haslanger und Hans Rau. 40 Dienstjahre wurden mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold belohnt.
„Ein besonderer Kamerad und ein Unikat“ ist nach den Worten von Uli Steeger Herbert „Hebbe“ Wöger, der nach 46 Dienstjahren den Dienst quittierte und zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Hilfsbereit zu jeder Tages- und Nachtzeit war Wöger immer zur Hilfe bereit. Seitens des Landesfeuerwehrverbandes wurde die Ehrenmedaille in Silber überreicht. Uli Weiler lobte den Gruppenführer im ersten Zug für seine Arbeit auch in der Höhensicherung.
Mit bewegten Worten dankte Wöger für so viel Lob und Wertschätzung, erinnerte sich an seine ersten Jahre in der Feuerwehr Steinheim und mahnte seine Kameraden, doch bitte bei der Stange zu bleiben, auch wenn manchmal der Frust zum Aufhören drängen sollte. Auch er habe des Öfteren die Zähne zusammenbeißen müssen.
Bürgermeister Holger Weise sorgte sich in seinem Grußwort für den Fall, dass es erneut zum Lockdown kommen sollte. Er bedauerte, dass diesen Sommer wegen der Pandemie das Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren in Söhnstetten ausfallen muss. Uli Steeger stimmte zu: „Wer weiß, wie viele Leute nach der Pandemie überhaupt wieder zurück in die Vereine oder eine Jugendfeuerwehr finden“. Er kritisierte auch, dass vor Jahren die Sirenen als Alarmmöglichkeit abgeschafft wurden und jetzt auf einmal dringend gebraucht würden. Dankbar sei man, dass man das Notkrankenhaus in Heidenheim als Entlastung des Klinikums doch nicht nutzen musste: Corona war vergleichsweise glimpflich abgegangen. Es wurmt Steeger, dass die Politik zwar große Töne spucke, aber kein Wort übrig habe für den großen ehrenamtlichen Dienst der Freiwilligen jetzt auch in den Hochwassergebieten.

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